Die

Großmeister

des

Knodomar-Ordens

Liste aller bekannten Großmeister des Knodomar-Ordens sowie entscheidender Ereignisse ihrer Amtszeit.

 

Leider unvollständig – für jegliche Information über weitere Großmeister und/oder ihre Taten bin ich dankbar.

Kontakt: Hilde Pomsell – hildepomsell@gmx.de

DIE ERSTEN

 

 

ca. 350-355

Mederich (Knodomars Bruder) wird als Geisel nach Gallien verschleppt (oder dort nach einem Feldzug der Alemannen gefangen genommen) und in ein kleines Dorf nahe der Atlanikküste gebracht. Der Sänger Gaspard X (der nach Landessitte in einem Baumhaus wohnt) unterrichtet Mederich in griechischen Geheimlehren und macht ihn mit dem Serapis-Kult bekannt, der zu der Zeit in Gallien schwer in Mode ist.

 

356

Mederich verspricht Gaspard X eine großartige Karriere in Mailand und verlässt mit ihm bei Nacht und Nebel das Dorf. Kurz hinter Argentoratum (Straßburg) geraten sie in einen römischen Hinterhalt. Mederich kann sich über den Rhein retten und bis zum Lech durchschlagen, wo er seinen Bruder Knodomar und seinen Sohn Agenarich wiedertrifft. Mederich glaubt, dass Serapis ihn gerettet hat und nennt fortan seinen Sohn Serapio (was dieser echt nicht gut fand).

Und Gaspard? 1717 wird in Mailand das Teatro Regio Ducale eröffnet – mit der Oper Constantino von Francesco Gasparini (!), Sänger und Komponist. Das Teatro Regio Ducale gilt als Vorläufer der Mailänder Skala und wird beim Karneval 1776 ein Raub der Flammen.

 

357

Im Frühsommer versammeln sich die Alemannenkönige Knodomar, Ursicin, Serapio, Ur, Vestralp, Suomar und Hortar am Fuße des Breselbergs (zwischen dem heutigen Augsburg und Ulm nahe der Kleinstadt Bresel). Sie meißeln ihre Namen in Granitblöcke und stellen sie im Fünfeck auf, mit Knodomars Stein in der Mitte – und Hortars Stein außerhalb, weil Hortar zu spät kommt! (s. Die Alemannen und Serapis).

Die Sieben opfern dem Serapis (wahrscheinlich mit Mederich als eine Art Priester) und verschwören sich mal wieder gegen die Römer. Angeblich gravieren sie sechs „Gesetze“ in die Seiten eines Würfels, die später als Sprichwörter Eingang ins Breselner Brauchtum finden und Grundlage sein sollen für die sechs „modernen“ Gesetze, die man 2009 auf einem Würfel in Bresel findet, in einem unterirdischen Gang, geschrieben in „Breselner Runen“ (s. Der Dritte Kreis).

 

Sommer 357

Die Sieben Könige ziehen unter Knodomars Führung nach Argentoratum (Straßburg) und treffen auf Caesar Julian (s. Die Alemannen und Serapis). Nur wenige kehren gesund zurück (z.B. Hortar, der sich nachher blendend mit den Römern versteht ...). Von den 35000 Alemannen sollen 6000 bis 8000 gefallen sein, während die Römer nur 247 Tote von 13000 Mann zu beklagen haben. Knodomar wird nach Rom verschleppt, wo er angeblich stirbt (s. unten).

 

Herbst 357

Mederich, Serapio und (ungesichert) Ur und Ursicin graben ein drachenförmiges Tunnelsystem am Fuß des Breselberges – genauso wie die Sieben Könige im Frühsommer dort lagerten.

Tunnelplan

Skizze: Hilde Pomsell

Sie opfern dem Serapis in der Mitte auf Knodomars Stein, schwören sich Treue und das Einhalten der Gesetze, sowie die konsequente Bekämpfung der Römer. Mederich erwägt, Kontakt zu dem gallischen Dorf aufzunehmen, in dem er einige Jahre als Geisel verbracht und wirksame Verteidigungsstrategien gegen die Besatzer kennengelernt hat – lässt es dann aber.

 

359

Die Römer entdecken die Unterirdischen (vermutlich mit Hortars Hilfe) und zerstören Teile des Tunnelsystems. Mederich, Serapio und (ungesichert) Ur und Ursicin bitten Serapis um die Kraft der Sieben (was übrigens die Wurzel aus dem Doppelten von knapp dem vierten Teil von Hundert ist!) und werden von Knodomars Stein direkt zum fernen Planeten Paresis im Sternbild des Großen Knoten gebeamt.

 

Bald darauf:

Knodomar ist natürlich nicht gestorben! Auch wenn ein gewisser Henrik Ibsen das (neben anderen verleumderischen Details) behauptet! Kurz vor seinem zu erwartenden Lebensende wird Knodomar von Mederich ebenfalls zum Paresis gebeamt. Davon können wir ja wohl ausgehen!

 

368

Ein römischer Legionär fällt (vermutlich im Suff) in einen von den Römern nicht zerstörten Tunnel. Er findet einen Granitwürfel mit „Breselner Runen“, den er Hortars Stallknecht Frasomar überlässt, im Tausch für einen Humpen (wahrscheinlich eher für ein Fass) Breselbräu.

 

 

 

DIE WEITEREN

 

Um 369

Frasomar sammelt zwei Mitstreiter und wird von ihnen zum Ersten Großmeister der Knodomarianer ausgerufen – worauf sie sich ganz schnell verstecken und am nächsten Tag beteuern, es sei alles nur ein Scherz gewesen, denn wie sagt schon ein altes Sprichwort: Wer sich zu weit nach vorne wagt, hat alle im Rücken!

Die beiden anderen sind übrigens Frasomars Großvater und die einäugige Magd, die später immer behauptet, ihr Sohn sei von ... was Frasomar bis zu seinem Lebensende bestreitet. Dieses Lebensende lässt nicht lange auf sich warten.

 

371

Das Lebensende von Frasomar. Ob die Getreuen auf dem fernen Planeten Paresis davon erfahren, ist nicht überliefert. Frasomars Großvater jedenfalls soll gemeinsam mit der einäugigen Magd seinen Enkel beerdigt haben. An Frasomars Grab soll die Magd dem alten Mann ihre Liebe gestanden haben. Ihr Sohn wird daraufhin Frasomar-Zwei getauft.

 

399

Frasomar-Zwei wird der 2. Großmeister der Knodomarianer, nachdem seine Mutter ihm den Würfel zeigt und alles erzählt, an was sie sich noch erinnert.

 

Die folgenden 350 Jahre (bis zum endgültigen Erlöschen des alemannischen Herzogtums) sind ganz gut belegt, da glücklicherweise ein paar der Großmeister schreiben konnten, oder einen Schreiber kannten. So ist uns die folgende Liste überliefert:

 

409

Mungomadus (3. Großmeister)

 

415

Hariobautes und Marioklautes (4. und 5. Großmeister)

 

422

Dovomar (6. Großmeister)

 

431

Andinus (7. Großmeister)

 

438

Vithicabius (8. Großmeister)

 

444

Prisarius (9. Großmeister)

 

(Okay, zugegeben, die letzten 50 Jahre erscheinen selbst dem Schreiber dieser Chronik zweifelhaft. Der Verdacht einer Fälschung liegt nahe. Hat wiederum der mysteriöse TripleG seine Finger im Spiel? Aber jetzt wird's besser.)

 

451

Schlacht auf den Katalaunischen Feldern. Alemannen kämpfen auf Seiten des Hunnenkönigs Attila (10. Großmeister!?) – aber einige auch auf römischer Seite (vermutlich Nachfahren von Hortar). Dabei geht der Würfel verloren! Möglicherweise landet er bei einem jungen Römer namens Flavius Severinus – der daraufhin eine glänzende Karriere als Konsul macht, und von dem manche behaupten, er sei dann ein Heiliger geworden: Der heilige Severin (11. Großmeister).

 

470-6

Der heilige Severin erbittet von dem Alemannenkönig Gibuldus (12. Großmeister? – umstritten!) die Freilassung von Kriegsgefangenen – und bekommt sie! Und der Würfel ... (s. 553)

 

um 500

Die Alemannen erleiden die alles entscheidende Niederlage (laut Gregor von Tours) bei Zülpich gegen den fränkischen König Chlodwig I., der deswegen den christlichen Glauben annimmt (Gründe gibt's ...). Das ist das Ende aller freien Alemannenkönige. Zunächst werden die Alemannen unter den Franken und Ostgoten aufgeteilt, aber 536 hat der Ostgotenkönig Witigis genug von ihnen und schenkt seinen Alemannen-Anteil dem Frankenkönig Theudebert. Von nun an werden die Herzöge für das Alemannengebiet von den fränkischen Königen eingesetzt. Tja.

Wo der Würfel in den Wirren dieser Übergangszeit geblieben ist, weiß der Geier.  Aber dann:

 

553

Der Würfel taucht wieder auf: Bei zwei Brüdern alemannischer Herkunft, den Herzögen Butilin und Leuthari. Wir vertrauen auf die „Leudefredische Schätzung“ und rechnen sie als 22. und 23. Großmeister. Jetzt werden endlich die Amtszeiten der Großmeister länger.

 

587

Leudefredus bezeichnet sich noch kurz vor seinem Tod als den 25. Großmeister – obwohl es selbst bei seiner eigenen (auf heute nicht mehr zugänglichen Quellen fußenden) Schätzung gar keinen 24. Großmeister gibt!

 

605

H. Pomsell (Bresel) vermutet, der Alemannen-Herzog Uncelenus sei die fehlende Nummer 24, die nachträglich von Leudfredus gestrichen wurde, weil Uncelenus ein ganz schlimmer Finger war. 608 ermordet er nämlich den Protadius, wofür er von der Königin Brunichilde mit dem Abschlagen eines Fußes bestraft wird. Autsch!

 

Von Nummer 26 fehlt bis heute jede Spur! (Wer weiß was?)

 

631

Crodebertus (dann wohl der 27. Großmeister)

 

635

Herzog Gunzo (28. Großmeister) aus Überlingen am Bodensee hat eine Tochter. Diese Fridiburga hält H. Pomsell für eine unterschlagene Großmeisterin! (Die Männer wieder!) Zumindest würde das erklären, warum der Würfel drei Jahre später beim Frankenkönig Sigibert auftaucht. Den hat Fridiburga nämlich geheiratet. Vielleicht ist das auch der Grund für folgenden Mord:

 

643

Otto, der Erzieher des Frankenkönigs Sigibert, wird gemeuchelt! Wahrscheinlich vom Alemannenherzog Leuthari, der nun den Würfel besitzt und sich 29. Großmeister nennt.

 

Über die folgenden 50 Jahre ist zu wenig bekannt.

 

700

Der Alemannenherzog Gotfrid behauptet bei einem Gelage zu seinem 33. Geburtstag, der 33. Großmeister zu sein.

 

709

Gotfrid stirbt. Noch auf dem Totenbett kann er sich nicht entscheiden, welchem seiner Söhne er die Großmeister-Würde vererben soll. So streiten sich Lantfrid und Theudebald um den Titel – ohne überliefertes Ergebnis.

 

712

Der Würfel fällt in die Hände von Pippin dem Mittleren (bei einem seiner Feldzüge gegen den Alemannenherzog Wilharius). Pippin findet die Gesetze des Knodomar zunächst ganz spannend und lässt sich zum 34. Großmeister ausrufen. Ein halbes Jahr später aber schenkt er den Würfel mit einem Gähnen dem Alemannen Otmar, der sich grade zum Priester weihen lassen will – und auch nicht so recht weiß, was er mit dem Ding anfangen soll.

 

719

Otmar (35. Großmeister) gründet am Grab des heiligen Gallus eine Mönchsgemeinschaft. Otmar wird ihr erster Abt und bringt den Würfel mit. Als Souvenir, als Baumaterial – wir wissen es nicht, denn hier endet die Geschichte des ersten Würfels. Er taucht nie wieder auf (falls es überhaupt noch der Original-Würfel aus den Katakomben am Breselberg war). (Hilde Pomsell will seit Jahren die ehemalige Fürstabtei Sankt Gallen nach ihm durchsuchen, wird aber regelmäßig abgewiesen!)

 

Die folgenden 27 Jahre laufen für die Alemannen nicht so gut. Schuld daran sind hauptsächlich Karl Martell und sein Sohn Karlmann, die verschiedene Alemannenheere verheerend schlagen.

 

746

Es ist soweit. Ein letztes Aufbäumen der Alemannen – das Karlmann niederschlägt. Eine Versammlung bei Cannstatt setzt dem alemannischen Herzogtum ein endgültiges Ende. Feierabend.

 

Unser Interesse gilt noch mal dem letzten halbwegs gesicherten Besitzer von Mederichs Würfel: Otmar. Ob der allerdings (als christlicher Abt) den Würfel vernichtet, oder ein christlich-serapisches Doppelleben führt, ob gar das berühmte Kloster Sankt Gallen über Jahrhunderte eine Tarnorganisation der Knodomarianer wird ... nichts als Spekulation. Auffällig nur, wie stark bestimmte Gesetze ihren Widerhall in Volksweisheiten finden. (Zum Beispiel: Je größer der Kuhfladen, desto mehr Fliegen!)

Auch unbekannt ist (noch), wer und wieviele von all den Großmeistern zum Paresis gebeamt wurden. Mal abwarten, was die erzählen, wenn sie wiederkommen.

Jetzt allerdings folgte die schwerste Zeit für die Knodomarianer!

 

 

 

DIE DUNKLE ZEIT

 

Wie schon gesagt, wohnt Otmar ab 719 als erster Abt im Kloster Sankt Gallen – benannt nach dem heiligen Gallus, der hundert Jahre voher hier einsiedelte und Bären mit Brötchen fütterte (s. obige Nebenbemerkung). Und vielleicht „wohnt“ dort auch Mederichs Würfel – der jedoch, wie schon gesagt, nie wieder auftaucht. Statt dessen findet man eintausendsechsundachtzig Jahre später am 9. Mai 1805 (einen Tag nach der Auflösung des Klosters durch den Grossen Rat des Kantons St. Gallen – trotz des unermüdlichen Widerstandes des ehemaligen Abtes Pankraz Vorster) unter dem schier unüberwindbaren Wasserfall in der Mühleggschlucht einen neuen Würfel – die Nummer 2! Wie er dorthin kam, ob Pankraz von ihm wusste, ob er selbst (als das Kloster nicht mehr in seine Obhut zu bringen war) den Würfel „rettete“ und unter den Wasserfall legte (wie H. Pomsell vermutet) – es wurde uns nicht überliefert.

Und auch nicht uninteressant: Ist Pankraz Vorster gar ein früher Verwandter des ehemaligen Breselner Florian-Mönchs Bruder Bankratz, der bis 2008 mit den Brüdern Schorff, Bramsch und Klumpp den Knodomar-Orden in verbrecherischer Weise benutzte?!

Rätsel über Rätsel!

 

Streit gibt es auch in der modernen Knodomar-Forschung über das seit Würfel 2 gebrauchte Knoti se auton! In Anlehnung an das alt-griechische γυοτι σε αντου (gnoti se auton – Erkenne dich selbst!) wird nun das κυοτι σε αντου (mit k statt g) benutzt. Soll es uns durch die Buchstabenfolge kno an Knodomar erinnern? Will es uns gar ein „Verknote dich selbst!“ zurufen? Oder ist es bloß ein Schreibfehler? Wir wissen es einfach nicht, verdammte Kacke!

Oder steckt dahinter die merkwürdige Gruppe der FUSEN. Überraschend aufgetauchte Texte, teils in Breselner Runen, teils in lateinischer Schrift (die H. Pomsell zur Zeit noch für eine Veröffentlichung vorbereitet) gebrauchen die erwähnte k-Form!

 

Hat etwa eine sokratische Bewegung die Knodomarianer (zumindest zeitweise) übernommen? Gab es (während der Dunklen Zeit) gar eine Verzweigung (Di-Fusion) des Ordens – in die Traditionalisten und die Di-Fusen?  Und wollte eine weitere Gruppe (die Kon-Fusen oder auch Kno-Fusen) diese Strömungen wieder zusammenführen? Also eine Kon-Fusion herbeiführen?

 

Eine weiter Denkschule setzt gar die Kon-Fusen mit den Kon-Fuzen gleich, die die Lehren des Chinesen Konfuzius vertreten. Sätze wie

„Von den Menschen verkannt zu werden, aber sich nicht zu grämen,

ist das nicht die Haltung eines Edlen?“

erinnern schon stark an die Situation des Ordens in der Dunklen Zeit.

Und da die Knodomarianer sehnlichst die Wiederkehr der Paresis-Auswanderer erwarteten, ist ihnen auch diese Überlegung sicherlich nicht fremd:

„Wenn ein Freund von weit her kommt,

ist das nicht auch eine Freude?“

Sehr zum Verdruss von Hilde Pomsell übrigens, die das ganze „Yin-Yang-Geklingel“ für neumodischen Schnickschnack hält. So als würden die Chinesen plötzlich „Oh du fröhliche“ singen. Oder noch Schlimmeres.

Aber wie sagte schon Konfuzius: „Wäre die Welt in Ordnung, dann brauchte ich mich nicht damit abzugeben, sie zu ändern.“

 

Das größte Problem dieser eintausendsechsundachtzig Jahre (die man die Dunkle Zeit zu nennen sich angewöhnt hat) aber ist und bleibt die dürftige Quellenlage. An dieser Stelle nochmal die dringende Bitte: Sachdienliche Hinweise an hildepomsell@gmx.de!

 

Und selbst die Maler und Dichter ignorierten Knodomar, den große Alemannenkönig, in dieser Zeit fast vollständig! Erst 1774 konnten wir in einer Schrift mit dem Titel  Gelehrtenrepublik des damals hochberühmten Friedrich Gottlieb Klopstock (1724 – 1803) folgende Zeilen finden:

 

„Der Fußfall des Stolzen.

König Knodomar hub sich auf einem schnaubenden Rosse, schwoll unter dem Schimmer eines hochgebuschten Helms, und wog in der Rechten eine ungeheure Speerslast, vor der Schlacht; nach verlorner, wie blutig sie auch durch ihn gewesen war, fiel er Julianen zu den Füssen, und bat ums Leben.”

 

H. Pomsell vermutet, Klopstock müsse einer der Kon-Fusen gewesen sein (wie sonst könnte er auf die Idee gekommen sein, dass Knodomar einem Römer zu Füßen fällt?!), und müsse in losem Kontakt mit  Pankraz Vorster gestanden haben. Andere (wie der mysteriöse TripleG) bezweifeln das.

Klopstock rechnen wir übrigens schon zu den Letzten.

 

 

 

DIE LETZTEN

 

1775

Der erwähnte Friedrich Gottlieb Klopstock (1724 – 1803): Ist er der Großmeister Nummer 100 – wie H. Pomsell vorschlägt. Und Ibsen dann etwa der 104. Großmeister?

 

1876

Auch Henrik Ibsen (1828 – 1906) beschreibt in seinem Schauspiel Kaiser und Galiläer (1873) den Alemannen-König Knodomar als bettelnden Verlierer – was unter Experten einen heftigen Streit auslöst: Ist es so überhaupt denkbar, dass Ibsen ein Großmeister gewesen ist? Wenn schon Klopstock so ein Wackelkandidat ist?!

 

1914

Unbestreitbar scheint allerdings, dass Mach'mut von den Iken eine tonangebende Stellung innerhalb des sich neu orientierenden Ordens innehat, möglicherweise als 106. Großmeister. Hinweise deuten darauf, dass er den Würfel Nummer 3 erschaffen hat, so wie er im Jahre 2009 in den Katakomben von Bresel gefunden und fotografiert werden konnte. (Wo Würfel 2 geblieben ist? Wenn man das bloß wüsste!) Andere Quellen verweisen in diesem Zusammenhang auf Mach'muts Enkel (s. unten).

 

1955

Der zweite Weltkrieg hat den Kontinent verwüstet – überall wird wiederaufgebaut. Und mitten in dieser Verunsicherung und Neufindung betritt eine höchst zweifelhafte Gestalt die Szene: Er'ich von den Iken (107. Großmeister) – Kornkreiseforscher und Enkel von Mach'mut von den Iken. Manche Forscher schreiben ihm die Neugestaltung von Würfel 3 zu. Besonders das absonderliche Gesetz Alle suchen den Kern, spuck du ihn aus!, das eigentlich noch niemand verstanden hat.

 

1987

Zum Nachfolger des Er'ich von den Iken und 108. Großmeister wird in einer Winternacht in einem Kuhstall am Fuße des Kalbsbergs Todd Emmerich ernannt (1935 – 2008, ehemaliger Zahnarzt, später Totengräber von Bresel, Lehrer von Bruder Klumpp).

 

2006

Bleibt noch, den Niedergang des Ordens zu beklagen. Im Herbst 2006 weiht Todd Emmerich in Erwartung seines baldigen Beamens zu Knodomar und in Ermangelung eines würdigen Nachfolgers den Florian-Mönch Bruder Klumpp (ca. 1955 – 2009, dann verschwunden) zum 109. Großmeister. Dankenswerterweise hat Todds Enkelin [Name der Redaktion bekannt] uns das Original der Weihe-Urkunde zum Abdruck überlassen!

In einer 2008 erschienenen (und als Kinderbuch getarnten) Abhandlung wird Klumpps Wirken in Bresel genauer unter die Lupe genommen, sowie in einem weitern Band mit dem Titel Der falsche Orden (2009) seine betrügerische Unterwanderung des alten und ehrwürdigen Knodomar-Ordens. Zusammen mit den ehemaligen Mönchen Bramsch, Bankratz und Schorff verbüßte dieser Klumpp eine lebenslange Haftstrafe in Augsburg. Dummerweise gelang ihm die Flucht – seit dem Heiligen Abend 2009 ist er spurlos verschwunden. Mist!, wie Kommissar van der Velde (Kripo Bresel) meint.

 

2010

Seit Neujahr führt Frau Hilde Pomsell (Sekretärin an der Friedrich-von-Spee-Grundschule, Bresel) die Geschäfte des Ordens. Sie leitet auch die Kurse Creatives Malen an der Volkshochschule Bresel und ist die erste Kandidatin für die Großmeisterin-Würde (mal abgesehen von Fridiburga, s. 635). Frau Pomsell hat auch ganz gute Chancen – wäre da nicht die Gegenkandidatur eines gewissen TripleG. Noch wissen wir nicht, wer sich hinter dem Pseudonym versteckt! Ist er nur ein Konkurrent? Strebt er eine Spaltung des Ordens an? Macht er sich nur einen Spaß – oder ist er doch ein letzter Vertreter der Kon-Fusen (bzw. Kno-Fusen) – die man eigentlich seit der Dunklen Zeit ausgestorben wähnte?!

 

Soweit diese lückenhafte Chronik. Sie muss vervollständigt werden! Wer immer (nachprüfbare) Fakten beisteuern kann, wende sich an Frau Hilde Pomsell, Bresel.

hildepomsell@gmx.de

Bei Knodomar!
Bei Knodomar!

Nebenbemerkung zu Gallus

Gallus, Galli, maskulinum, o-Deklination: Der Hahn, aber auch der Gallier – vielleicht hier auch: der Kelte. Gallus stammte aus Irland und kam etwa 590 als einer von zwölf (!) Gefährten des Missionars Columban nach Gallien. Sollte er hier etwa mit dem Serapis-Kult in Kontakt gekommen sein? Von dort zog die Truppe zum Lacus Brigantinus (Bodensee), wo Gallus sich mit Columban verkrachte. Columban zog weiter nach Italien und Gallus mit seinem Kumpan Hiltibod den Fluss Steinach hinauf bis zu dem unüberwindbaren Wasserfall in der Mühleggschlucht. Da kam eines Tages ein Bär mit einem gewaltigen Hunger vorbei. Gallus befahl ihm, statt sie zu fressen, einen Holzscheit auf’s Feuer zu legen, sich ein Stück Brot zu nehmen und dann aber schleunigst zu verschwinden. Also ... Hiltibod und Gallus schworen Stein und Bein, dass der Bär das genauso getan hat. Doch jetzt kommt's: Die Leute glaubten ihnen! Der Gallus musste wohl so ein Heiliger sein, und es konnte kein Nachteil sein, so einen zu kennen.

    

Nebenbemerkung

Kein Geringerer als Sokrates griff das (aus Delphi übernommene) „gnoti se auton“ auf. Es wendet den Menschen auf sich selbst, der sich als Inhaber der Wesenserkenntnis als ein ganz anderer erfährt, als er vorher war, falls er sich denn wirklich erkannt hat. Nicht der äußere Besitz ist mehr bedeutsam, sondern die innere Haltung, aus der eine Ethik der Vernunft entsteht, Grundlage aller Menschenrechte bis zum heutigen Tag.